Die Kraft der einfachen Asanas

Müssen wir wirklich unsere Körper in komplizierte Positionen verrenken, um die Vorteile des Yoga zu erfahren? Die Antwort ist nein! Einfache Asanas können genauso effektiv sein wie komplexe Asanas, um unser Wohlbefinden zu steigern. Oft geben sich Anfänger dem Irrglauben hin, dass sie nur dann von Yoga profitieren, wenn sie anspruchsvolle und komplizierte Asanas beherrschen. Doch diese Meinung kann frustrierend und demotivierend sein. In diesem Blog-Artikel werfen wir einen genaueren Blick darauf, warum einfache Asanas ausreichen können, um unseren Körper zu stärken, unseren Geist zu beruhigen und unsere Gesundheit zu verbessern. Lass dich überraschen, wie eine einfache Abfolge von Bewegungen genauso transformative Ergebnisse erzielen kann wie die anspruchsvollsten Yoga-Posen.

Einfache Asanas sind für jeden zugänglich und leicht zu erlernen

Wenn es um Yoga geht, denken viele Menschen automatisch an komplexe und akrobatische Asanas. Doch die gute Nachricht ist, dass einfache Asanas genauso effektiv sind wie komplexe.

Einfache Asanas in der Yoga-Praxis erfordern keine besonderen Vorkenntnisse. Sie können genauso viele gesundheitliche Vorteile bieten wie komplexere Asanas. Diese grundlegenden Körperhaltungen wurden entwickelt, um den Körper zu stärken, die Flexibilität zu verbessern, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu stärken [1]. Egal, ob du ein Anfänger, jemand mit körperlichen Einschränkungen oder ein erfahrener Yoga-Praktizierender bist, diese Asanas sind für jeden zugänglich.

Mit klaren Anweisungen und einer bewussten Ausrichtung kannst du dich sicher und effektiv in diese Asanas begeben. Keine Sorge, wenn du anfangs nicht so flexibel bist oder deine Balance noch nicht perfekt ist. Mit regelmäßiger Übung wirst du Fortschritte machen und die Vorteile dieser einfachen Asanas genießen können. 

Zudem sind einfache Asanas oft sanfter für den Körper und reduzieren das Verletzungsrisiko. Denke daran, dass Yoga nicht darum geht, bestimmte Positionen perfekt auszuführen, sondern darum, sich mit sich selbst zu verbinden und auf den eigenen Körper zu hören. Also nimm dir Zeit, um die einfachen Asanas zu erforschen und deinen eigenen individuellen Yoga-Weg zu finden.

Einfache Asanas können genauso effektiv sein wie komplexe Asanas

Betrachten wir zum Beispiel einmal die anti-rheumatischen Asanas der Pawanmuktasana Serie 1. Es sind einfache Bewegungen der Gelenke, die jeder durchführen kann. Für Menschen, die mit Rheuma, Arthritis, hohem Blutdruck, Herzproblemen oder anderen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert sind, empfehlen wir, sich auf diese speziellen Übungen zu konzentrieren. Sie haben sich als äußerst wirksam erwiesen, um Blockaden und Ablagerungen in den Gelenken und äußeren Extremitäten sowie den inneren Organen, beginnend von den Füßen aufwärts zu lösen [1]. Ihre positive Wirkung erstreckt sich nicht nur auf den körperlichen Bereich, sondern auch auf den energetischen und geistigen Aspekt unseres Wohlbefindens. 

Eine wissenschaftliche Studie aus den 90er Jahren hat nachgewiesen, dass die Ausführung der Asanas der Pawanmuktasana Serie 1 einen positiven Einfluss auf das Gedächtnis haben kann. Durch die verbesserte Durchblutung des Körpers werden nicht nur die Funktionen des Gehirns optimiert, sondern auch abgestorbene Zellen, die die elektrische Übertragung der Synapsen im Gehirn stören, effektiv beseitigt. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung und den Nutzen dieser Yoga-Übungen für die Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit [2].

Eine wichtige Grundlage im Yoga ist dabei immer die Achtsamkeit, um die Wirkung dieser Asanas zu maximieren. Das heißt, die eigentliche Übung, die die Übungen zu Yoga machen, ist, die Gedanken während der Praxis nicht abschweifen zu lassen und sich bewusst auf verschiedene Aspekte der Bewegungen zu konzentrieren. Dabei kann die Wahrnehmung beispielsweise auf den Körper gerichtet werden, um das Zusammenspiel von Knochen, Muskeln, Bändern und Gelenken zu beobachten und gleichzeitig die eigenen körperlichen Grenzen zu erkennen. Dies hilft dabei, eine tiefe Verbindung zum eigenen Körper herzustellen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Aufmerksamkeit bewusst auf den Atem zu lenken und den Atem als Auslöser für die Bewegung zu nutzen. Dies erfordert eine erhöhte Konzentration und fordert den Geist noch stärker heraus. Die Übungen werden bewusst langsamer durchgeführt, was zu einer Reduzierung der Gehirnwellen führt und eine tiefere Entspannung ermöglicht. Diese Übungsmethode wirkt sich sowohl auf den körperlichen als auch energetischen Zustand des Übenden aus, was zu einer Harmonisierung und Revitalisierung des gesamten Körpers führt. Durch die Ausbalancierung des Energieflusses werden die Funktionen der inneren Organe verbessert [3].

Komplexe Asanas dienen in erster Linie der Förderung der Gesundheit bei bereits gesunden Menschen. Es ist wichtig zu betonen, dass sie nicht als Behandlungsmethode für Krankheiten gedacht sind. Es besteht die Gefahr von Verletzungen oder Überanstrengungen, wenn man versucht, diese Asanas ohne ausreichende Vorbereitung oder Anleitung auszuführen. Sie erfordern oft viel Flexibilität, Kraft und Gleichgewichtssinn, die nicht jeder von Natur aus hat.

Um in den komplexen Asanas eine solide Grundlage zu schaffen, liegt der Fokus zunächst auf der korrekten Ausrichtung des Körpers. Es ist von höchster Bedeutung, dass du sicherstellst, dass dein Körper keine Grenzen überschreitet und du dich in einer stabilen Position befindest. Erst wenn diese Basis geschaffen ist, kannst du deine Wahrnehmung auf weitere Aspekte lenken, die über die rein physische Haltung hinausgehen. Mit einfachen Asanas dagegen kannst du dich schnell in die Welt der subtilen Empfindungen vertiefen.

Die Bedeutung von regelmäßiger Praxis bei einfachen Asanas

Für viele Menschen mag es verlockend sein, sich in die komplexe und beeindruckende Welt der schwierigen Asanas zu stürzen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Yoga keine Leistungssportart ist, bei der es darum geht, immer anspruchsvollere Positionen zu meistern. Ziel ist es, eine harmonische Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen und die volle Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken.

Die Realität ist, dass der Schlüssel in der Regelmäßigkeit der Praxis und der Sensibilität und Achtsamkeit in der Ausübung der Asanas liegt. Durch diese Hingabe wird die Verbindung zwischen Körper und Geist gestärkt und nicht nur das körperliche, sondern auch das mentale Wohlbefinden gesteigert.

Einfache Asanas bieten die Tiefe und Effektivität, die du für eine regelmäßige und nachhaltige Yoga-Praxis brauchst. Ihre Wirksamkeit ermöglicht dir Erfahrungen zu sammeln, die dich schnell voranbringen. Durch regelmäßiges Üben kannst du körperlich deine Flexibilität und Stärke allmählich verbessern und dich dabei vom Gedankenchaos befreien und dabei ruhiger und gelassener werden. 

Setze dir das Ziel, jeden Tag 10-15 Minuten für einfache Asanas zu reservieren. Dies kann eine entspannende Wirkung auf deinen Geist haben, Stress reduzieren und den Körper sanft dehnen und stärken. Vergiss nicht, dass es beim Yoga nicht darum geht, wie weit du in einem Asana gehen kannst, sondern darum, wie gut du dich dabei fühlst. Gib dir selbst Zeit und genieße den Prozess der Selbstentdeckung und des Wachstums, den Yoga besonders auch mental und emotional bietet.

Abschließend 

Satyananda Yoga zeichnet sich wesentlich durch die Art der Vermittlung aus. Swami Satyananda war ein Meister darin, Yoga auf eine Weise zu vermitteln, die es den Menschen ermöglichte, sich seinen Lehren zu öffnen. Weder der persönliche Glaube noch politische Ansichten wurden zum Hindernis für die Übenden, sich selbst zu erforschen. Das Hauptaugenmerk lag einzig und allein auf der Wahrheit, die jeder Übende durch die Beobachtung seiner eigenen Erfahrungen erlangen konnte.  Als Yogaübende und Yogalehrerin der Satyananda-Yoga-Tradition bemühe ich mich, diesem Vorbild so gut wie möglich zu folgen, unter Berücksichtigung meiner individuellen Gegebenheiten.

Um mehr über einfache Asanas und ihre Wirkung auf das Wohlbefinden zu erfahren, empfehle ich dir, an Yoga-Kursen teilzunehmen oder Bücher und Online-Ressourcen zu konsultieren, die darauf spezialisiert sind, Asanas für Anfänger und Menschen mit unterschiedlichen Fitness-Levels anzubieten. Diesen Monat beginnt bei mir z. B. wieder ein neuer Yogakurs am Montag 17:00-18:00 Uhr im Meditationszentrum „Klarblick“ in Frankfurt (Oder) Rosengarten, Kirchsteig 3. Dieser Kurs wird auch online übertragen. Wenn du Interesse an diesem Kurs hast, oder auch gern an anderen Kursen, dann >>kontaktiere mich einfach oder suche dir >>hier eine passende Yogastunde heraus und melde dich an.

Lasse dich nicht von dem Druck entmutigen, komplizierte Asanas zu beherrschen. Das Wichtigste ist, dass du auf deinen Körper hörst und das Yoga praktizierst, das für dich am besten geeignet ist. Entdecke die Kraft der einfachen Asanas und erlebe die positiven Auswirkungen auf dein Wohlbefinden.

Also, schnapp dir deine Yogamatte, atme tief ein und lasse das Yoga zu dir kommen. Du wirst überrascht sein, wie viel Freude und Entspannung du aus den einfachen Asanas gewinnen kannst. Probiere es aus und genieße das Gefühl des Wohlbefindens, das sie dir schenken können!

Viel Spaß beim Üben wünscht dir Eileen

Empfehlungen für weitere Ressourcen zur Vertiefung der einfachen Asana-Praxis

Literaturverzeichnis:

[1] Saraswati, Swami Satyananda; Asana Pranayama Mudra Bandha, Bihar School of Yoga, Munger, 2008

[2] Saraswati, Swami Niranjanananda; Preventing Memory Loss; http://www.yogamag.net/archives/2010s/2015/1502/1502mem.html, 2015

[3] Gopalananda, Dr Sannyasi; Pawanmuktasana: the Great Healer; http://www.yogamag.net/archives/1990s/1997/9701/9701pwgh.html,